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Die Afrikanische Wanderzecke (Hyalomma marginatum) - ist sie eine Neuheit?

Zecken gibt es schon seit Jahrhunderten, und sie haben uns seit Jahrhunderten Respekt gezollt. Wir haben uns an die Anwesenheit einheimischer Arten gewöhnt, doch kürzlich wurden Informationen über eine neue, extrem gefährliche Zeckenart bekannt, die in Europa ihr Unwesen treibt. Diese Zecken sind groß und werden sogar als Riesenzecken oder Mutanten bezeichnet. Die Rede ist von der afrikanischen Zecke, der wandernden Hyalomma marginatum. Wie viel Wahrheit steckt in all diesen kursierenden Informationen und wie sehr sollten wir uns und unsere Haustiere besser schützen?

 

 

Riesenzecken und heimische Zecken in Europa

Um mit der Einführung in das Vorkommen afrikanischer Zecken in europäischen Gebieten zu beginnen, lohnt es sich, an die einheimischen Arten zu erinnern.

In Mitteleuropa gibt es mehrere Zeckenarten, am häufigsten sind jedoch zwei Arten – die Wiesenzecke und die Gemeine Zecke. Die Gemeine Zecke gilt aufgrund ihres charakteristischen rot-schwarzen Körpers oft als typisches Beispiel. Beide Arten durchlaufen den gleichen Wachstumsprozess, das Nymphenstadium, und haben auch die gleiche Jagdweise: Sie lauern ihrer Beute regungslos auf der Pflanze auf. Sie bewegen sich eher langsam, stampfend und hüpfend von Gliedmaß zu Gliedmaß. Ihre Beine sind gleich lang. Es besteht ein großer Geschlechtsdimorphismus.

Gewöhnliche und Wiesenzecken bevorzugen warme und feuchte Umgebungen. Sie kommen nicht nur in Wäldern vor, sondern mittlerweile in fast allen Gebieten mit höherem Gras oder anderer Vegetation. Daher wird seit einigen Jahren ein verstärkter Zeckenschutz empfohlen, z. B. durch die Verwendung von Zeckenhalsbändern und Zeckenpräparaten.

 

Lesen Sie mehr über Zecken und wie Sie eine festsitzende Zecke richtig entfernen

Zecke

 

Afrikanische Zecke

Afrikanische Zecken gehören zu den Spinnentieren und der Gattung Hyalomma. Wie Schildzecken besitzen sie eine verhärtete Rückenplatte. Charakteristisch für sie ist ihre große Körpergröße: Vollgestopft können Afrikanische Zecken bis zu etwa 3 cm lang werden.

Wie europäische Zecken ernähren sie sich vom Blut ihrer Opfer, unterscheiden sich jedoch in ihrer Jagdmethode. Wanderzecken warten nicht ruhig auf das Erscheinen eines Wirtes, sondern jagen aktiv. Sobald sie einen warmen Körper spüren, rennen sie los und bewegen sich schnell über den Boden. Diese Geschwindigkeit ist unglaublich! Möglich wird dies durch ihre langen Beine, die deutlich länger sind als die anderer Zecken. Wanderzecken haben ebenfalls besondere klimatische Vorlieben: Sie bevorzugen eine warme und trockene Umgebung, sodass der Klimawandel ihnen zugutekommt.

 

Wo lebt die Wanderzecke natürlicherweise?

Hyalomma marginatum kommt natürlich in Nordafrika, dem Nahen Osten und Südeuropa vor.

 

Wirte der afrikanischen Zecke

Riesenzecken durchlaufen die gleichen Entwicklungsstadien wie europäische Zecken, häuten sich dabei und haben im Laufe ihres Lebens ebenfalls 1–3 Wirte. Sie unterscheiden sich jedoch in der Wahl ihrer Wirte. Wanderzecken bevorzugen Hasen, Igel und – am häufigsten – Vögel, vor allem Rabenvögel.

 

Afrikanische Zecke – gibt es etwas, wovor man Angst haben muss?

Wanderzecken übertragen mehr Krankheiten als europäische Zecken. Die gewöhnlichen Zecken und die Wiesenzecken sind ein Schreckgespenst der Lyme-Borreliose, Babesiose, Frühsommer-Meningoenzephalitis und anderer gefährlicher Krankheiten. Afrikanische Zecken hingegen übertragen unter anderem:

  • Zeckenlähmung
  • Borreliose
  • Rickettsiose
  • Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber (CCHF) – keine Heilung – größter Überträger


Die letzte Krankheit, das hämorrhagische Fieber, stellt die größte Gefahr dar, da es dafür keine Heilung gibt. Leider sind wandernde Zecken der größte Überträger dieser Krankheit.

 

Afrikanische wandernde Zecke Hyalomma marginatum

 

Riesenzecken

Gerade weil sie Vögel als Wirte wählen, sind diese Zecken mobil – und ihre Bewegungsfreiheit ist sicherlich größer als bei anderen Zeckenarten. Sie sind jedoch schon seit vielen Jahren mobil und waren vor Jahren auch in Europa präsent, starben dort aber aufgrund des ungünstigen Klimas schnell aus. Durch den Klimawandel haben sie nun eine größere Überlebenschance.

Auch Riesenzecken, auch Afrikanische Zecken genannt, sind in Europa nichts Neues. Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten über sie stammen aus dem Jahr 1979, doch Exemplare in polnischen Museen beispielsweise stammen aus dem Jahr 1933. Wanderzecken sind sicherlich nicht so überraschend wie beispielsweise die mysteriöse Katzenkrankheit.

 

Abschließend: Ist die afrikanische Zecke in Europa?

Seit 2023 wurde in Europa eine erhöhte Anzahl wandernder Zecken registriert – vor allem in regelmäßig wärmeren, d. h. südlichen Regionen. Einzelne Exemplare gelangen mit Tiertransporten aus Ländern, in denen sie natürlich vorkommen, sowie während des Vogelzugs. Von einer stabilen Population dieser Art in unserem Land ist jedoch noch nicht die Rede.

Afrikanische Zecken sind zweifellos ein ernstzunehmender Überträger gefährlicher, durch Zecken übertragener Krankheiten. Ein Zeckenbiss sollte daher ein Alarmsignal für Maßnahmen und einen sofortigen Arztbesuch sein. Im Falle eines Tierbisses sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Wissenschaftler sehen derzeit jedoch keinen Grund zur Panik. Es ist jedoch notwendig, sich und seine Haustiere regelmäßig vor Zecken zu schützen, den Körper nach Spaziergängen im Grünen gründlich zu untersuchen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, z. B. indem man Katzen nicht im Freien herumlaufen lässt.

Darüber hinaus wurde das „Nationale Zeckensammelprogramm“ ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, die Bevölkerung für afrikanische Zecken zu sensibilisieren, Informationen über sie zu sammeln und diese an Wissenschaftler weiterzugeben, die sich mit diesem Thema befassen. Wenn Sie eine Zecke finden, die sich optisch von bekannten Arten unterscheidet, empfiehlt es sich, ein Foto davon zu machen und die zuständigen Behörden, vorzugsweise die Mitarbeiter des oben genannten Programms, zu benachrichtigen.

 


Karolina Łuszczyk

Fotos: Canva.com

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