Somali-Katze - Eigenschaften, Pflege, Gesundheit - Katzen-Lexikon

Somali-Katzen werden von den meisten felinologischen Verbänden anerkannt. Interessant ist, dass sie in dem größten Verein - FIFE - in der dritten Kategorie aufgelistet werden, nämlich "Kurzhaar- und Somalikatzen". Dies hat mit der sehr großen Verwandtschaft zwischen Abessinier- und Somali-Katzen zu tun.

 

Somali und Abessinier - Geschichte

Die Wiege der somalischen Katzen sind die Vereinigten Staaten, hauptsächlich Kanada, aber auch Neuseeland und Australien. Über die Entstehung dieser schönen Katzen ist wenig bekannt. Man schätzt, dass ihre Geschichte in den 1950er Jahren begann, aber erst seit kurzem erfreut sich die Rasse wachsender Beliebtheit.
Diese schönen Katzen, die meist auch mit feurigem Fell in Verbindung gebracht werden, galten früher als Unfall bei der Kreuzung und wurden sogar ganz umsonst abgegeben. In der Mitte des letzten Jahrhunderts gab es sehr intensive Zuchtaktivitäten zwischen den Abessinierkatzen. Zahlreiche Zuchtstellen, sowie Versuche, die Rasse noch stärker zu verbessern, führten zu einer rasanten Vermehrung dieser Katzen. In Würfen gab es Jungtiere mit halblangem Haar, was bei Abessinierkatzen nicht akzeptabel ist. Dieses Phänomen könnte der Grund für die Kreuzung der Abessinier mit anderen Rassen gewesen sein - sei es zur Vergrößerung des Genpools oder als Ergebnis der Hobbyzucht. Die zweite Möglichkeit ist eine natürliche Genmutation, die für das halblange Fell verantwortlich ist. Die zunehmende Anzahl von Halblanghaar-Würfen zwang sowohl Züchter als auch Pfleger dazu, mehr über das neue Phänomen zu erfahren und auch für die Anerkennung dieser Katzen zu kämpfen.

Nach felinologischen Aufzeichnungen spielte die wichtigste Rolle bei der Entstehung der Somali- Katzen in den USA im Jahr 1953 eine Katze mit dem edlen Namen Raby Chuffa von Selene. Seine Mutter war eine Abessinierkatze aus Großbritannien, aber er war eine Somalikatze. In vielen Stammbäumen präsent, gingen seine Kätzchen nach dem Verlassen der Zuchtstelle in viele Länder, einschließlich Europa. Der nächste wichtige Moment in der Entstehung dieser Rasse war in den 60er Jahren, als ein Kater mit halblangem Fell in der Abessinierzucht von Evelyn Mague geboren wurde. Er wurde von seinen Betreuern mehrmals weggegeben, kehrte jedoch immer zurück. Das Leid dieser Katze zwang Evelyn dazu, sich für solche Katzen einzusetzen, was 1972 zur Gründung des Somali Cat Club of America führte. Die Züchterin Mague ist auch der Urheber des Namens der Rasse.
Am 1. Mai 1979 setzte der amerikanische Katzenzuchtverband CFA den Standard für Somali-Katzen und verlieh ihnen den Status eines Champions in den Varietäten ruddy und sorrel (braun und gold). 3 Jahre später erkannte die FIFe die neue Rasse an und fügte dem Muster blau und rehbraun hinzu, und im folgenden Jahr - silbern.

 

 

 

 

Somali-Katze Aussehen

Eine mittelgroße Katze, mit einer kräftigen und muskulösen, aber schlanken Figur. Der Körperbau der Somali-Katze kann als orientalischer Typ klassifiziert werden.

Ein keilförmiger Kopf, mit abgerundeten Konturen. Die Stirn ist breit und das Kinn ist deutlich. Die Augen der Somali-Katzen sind groß, leicht schräg gestellt und mandelförmig. Die zulässigen Farben sind Bernstein, Gelb oder Grün. Die Augenumrandung sollte Tricking-Muster entsprechen. Diese Katzen haben große Ohren, weit auseinander angeordnet, mit Haarbüscheln im Innenbereich.
Ein schönes Element der Somali-Katzen ist ihr Schwanz - lang, dick am Ansatz, zum Ende hin schmaler werdend. Diese Katze hat sehr üppiges Haar. Die Beine sind relativ schlank, mit kleinen, ovalen Pfoten. Zwischen den Fingern befinden sich Haarbüschel.
Der Begriff Somali-Langhaarkatze ist nicht ganz zutreffend. Diese Katzen haben ein halblanges, aber sehr dichtes Fell. Es ist seidig und fühlt sich zart an. Das längere Fell befindet sich in der Lendengegend, am Bauch, am Schwanz und an der Hose. Sichtbar ist ein kleiner Kragen, besonders bei männlichen Tieren

 

 

Fell der Somali-Katzen

Somali-Katzen gibt es in allen Schattierungen des Fells, aber das ursprüngliche und charakteristischste für die Rasse ist das wilde Fell, sog. Agouti. Unabhängig von der Farbvariante bleibt Ticking-Muster obligatorisch. Jedes Haar hat in seiner Grundfarbe 2 oder 3 Streifen mit dunklerem Pigment. Und das Ende der Haare muss immer dunkel sein. Ein ähnliches Prinzip der Pigmentierung ist beim Fell der russischen blauen Katze sichtbar. Ticking muss Farbe geben, ohne zusätzliche Muster, so sind die punktförmigen Stellen nicht zulässig. Für Somalis ist auch die Färbung der einzelnen Körperteile wichtig - die Polster der Pfoten und Hinterbeine sind immer dunkler als der Rest des Körpers. Die Nase muss ziegelrot sein, mit einem dunklen Rand, z. B. um die Augen. Tricking ist auch an den Ohrenspitzen sichtbar. Weiße Haare sind am Kinn und an den Wangen zulässig, und ein Streifen dunklerer Haare entlang der Wirbelsäule. Mögliche Farben der Rasse:
• Wild (agouti oder ruddy) - rotbraune Grundfarbe mit schwarzem Streifen
• Golden (sorrel) - rötlich-braunes Haar, wie bei der wilden Art, Ticking ist schokoladen-zimtfarben
• Somali blau - die Hauptfarbe ist hellbeige, Streifen - blaugrau
• Rotwild - seltene Färbung, hell cremefarbener Grundton mit dunkel cremefarbener Streifung
• Silbrig - die Farbe ist in den USA nicht anerkannt, die Grundfarbe ist silbrig-weiß, aber Ticking kann schwarz, blau, dunkelcreme oder zimtfarben sein

 

 

Pflege und Gesundheit einer Somali-Katze

Das Fell der Somali-Katzen hat eine doppelte Struktur. Das Ganze ist glatt und fließend, es gibt keine Tendenz zum Verheddern. Wichtig sind jedoch die Routinebehandlungen. Alle paar Tage sollte die Katze gekämmt werden, vorzugsweise mit der Haarbürste . So können Sie nicht nur abgestorbene Haare entfernen, sondern auch den natürlichen Talg verteilen und Ihrem Haar einen Glanz verleihen. Es wird empfohlen, jede Woche einen Kamm mit weit auseinander stehenden Zähnen zu verwenden, insbesondere für Bereiche mit längerem Haar sowie für Achselhöhlen, Leisten und Kragenbereich. Wenn Sie mit Ihrer Katze spazieren gehen, sollten diese Behandlungen häufiger durchgeführt werden.
Eine Somali-Katze wird meistens nicht übergewichtig. Wegen der erhöhten Neigung zur Dehydrierung ist jedoch eine ausreichende Ernährung wichtig. Ihre Ernährung sollte hochwertige tierische Proteine und Fette enthalten, ein hoher Anteil an Taurin stärkt den gesamten Körper und sorgt für eine gute Immunität. Somalis fressen gerne rohes Fleisch, aber man muss immer daran denken, es bis zu 3 Mal pro Woche zu geben, wenn Ihre Katze nicht nach Barf gefüttert wird. Rohes Fleisch sollte in einem vollen Katzenfutter vorhanden sein.
Augenkrankheiten, wie z. B. die progressive Netzhautatrophie, sind bei dieser Rasse relativ häufig. Sie können sich ab dem zweiten Lebensjahr der Katze manifestieren. Diese Katzen haben auch einen Mangel an Pyruvatkinase, was zu hämolytischer Anämie führt. Diese Krankheit wird rezessiv vererbt, so dass das Problem hier asymptomatische Träger sind. Es gibt keine Heilmittel für diese Erkrankung.

 

 

 

Somali Katze - Charakter

Diese Katzen sind definitiv extrovertiert, sie lieben den Kontakt mit Menschen und lassen sich leicht anhänglich machen. Manche Menschen betrachten ihr Verhalten wie das Verhalten eines Hundes - Somalis sind neugierige, wissbegierige und energiegeladene Tiere, die im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen wollen und immer da sind, wo ihre Familie ist und etwas los ist. Schon an der Haustür grüßen sie ihre Betreuer und zeigen überschwänglich ihre Gefühle. Außerdem sind sie sehr anhänglich gegenüber Gästen, so dass sie sich in kurzer Zeit nach dem Eintreten an lange Begrüßungen, Aufforderungen zum Spielen und Hinsetzen auf die Knie gewöhnen müssen.

Die Energie der Somali-Katzen zusammen mit ihrer hohen Intelligenz äußert sich in schnellem Lernen, z.B. von Kommandos. Diese Katzen sind perfekt für Spaziergänge an der Leine und im Geschirr. Aber dabei muss man folgenden Hinweis berücksichtigen - Somali-Katzen sind geborene Kletterer! Die Leine muss stark sein, da diese Katzen leicht auf jeden Baum oder Strauch in der Umgebung klettern. Es lohnt sich, diese Fähigkeit auch zu Hause zu nutzen , indem man einen Kratzer hoch an der Decke montiert, am besten mit einer Lagerstelle  auf der Höhe. Eine Lagerstelle an der Wand wird auch eine gute Lösung sein, und die Balkongitter und Fenstergitter sind bei dieser Rasse Pflicht. Ohne solche Attraktionen werden Somali-Katzen nicht in der Lage sein, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, und nicht freigelassen - können sie in der Wohnung, Häuser wild laufen und alles zerstören.  Der Spaß muss regelmäßig sein und auch das Apportieren gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Somali-Katzen.

Eine Somali-Katze hasst die Einsamkeit und das Alleinsein zu Haus. Diese Katzen werden nicht für Menschen empfohlen, die lange arbeiten. Wenn Sie der Katze nicht viel Aufmerksamkeit sichern können, lohnt es sich, über einen anderen Begleiter für sie nachzudenken. In der Regel vertragen sie sich bei guter Bekanntschaft und Einführung gut mit anderen Vertretern der Art und sogar mit Hunden. Allerdings muss das ausgeprägte Territorialverhalten der Rasse berücksichtigt werden. Somali-Katzen sind zielstrebig und setzen gerne auf sich selbst, außerdem neigen sie zu Eifersucht, wenn also plötzlich unsere Aufmerksamkeit auf ein neues Familienmitglied gerichtet ist und eine Somali-Katze nicht mehr verwöhnt wird, kann sie sehr traurig werden. Obwohl die Somali-Katze menschlichen Kontakt fordert, ist sie keine sehr gesprächige Rasse.

 

 

Somali-Katze Zucht

Die Zucht von Somali-Katzen ist in Polen noch nicht sehr populär. Ihre Wahl ist jedoch äußerst wichtig, da Somali-Katzen für bestimmte Krankheiten prädisponiert sind. Der verantwortliche Züchter, der einem felinologischen Verein gehört, ist verpflichtet, Untersuchungen, z.B. auf Netzhautatrophie, durchzuführen. Da es sich um eine recht junge Katzenrasse handelt, wird noch an der Verbesserung des Genotyps gearbeitet. Züchter müssen ihre Partner bewusst auswählen und jeden Wurf beobachten. Bei der Zucht dieser Rasse ist es besonders wichtig, da es bei falscher Partnerwahl zum "Schwächesyndrom der Kätzchen" oder sogar zum Tod eines Teils des Wurfes kommen kann. Verantwortlich dafür ist die Kombination der Blutgruppe A des Weibchens mit der Blutgruppe B des Männchens.
Die Entscheidung, ein Kätzchen zu kaufen, sollte gut überlegt sein. Die Kosten für den Kauf eines Kätzchens sind nur die anfänglichen Ausgaben, zu denen noch die täglichen Kosten für die Pflege des Tieres, die Kosten der Ausstattung und der neuen Spielzeuge oder Kratzbäume hinzukommen, besonders bei aktiven Katzen wie Somali-Katzen. Der Preis für ein Kätzchen kann von 2 000 bis 3 000 PLN betragen. Seine Höhe hängt jedoch vom Ruf der Zuchtstelle und vor allem von unseren Absichten ab, wenn wir eine Katze für die weitere Zucht planen, dann wird ihr Preis deutlich steigen und kann sogar 1 000 - 1 500 Euro erreichen.

 

 

Interessante Fakten über Somali-Katzen:

• Der Name der Rasse stammt von einem afrikanischen Staat - Somalia
• Somali-Kätzchen werden mit einem dunklen Fell geboren, das heller wird, wenn sie aufwachsen.

 

Karolina Luszczyk