Das Abgewöhnen Ihrer Katze vom Draußensein ist oft eine schwierige Aufgabe. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen Prozess unterstützen und Ihre Bemühungen effektiver gestalten können. Wir sagen Ihnen auch, was Sie nicht tun sollten.
Warum will eine Katze nach draußen?
Kurz gesagt: Langeweile könnte die Antwort sein. Katzen sind neugierige Raubtiere, die geistige Anregung, Spiel und körperliche Aktivität brauchen. Fehlt ihnen das zu Hause, werden sie frustriert, was sich in Aggression oder übermäßigem Miauen äußert – was wiederum die meisten Besitzer als Bedürfnis nach draußen interpretieren. Langeweile und mangelnde Anregung zu Hause übertragen sich auf die Katze im Freien. Der Besitzer sieht die erschöpfte Katze, und der Teufelskreis beginnt – er lässt sie wieder raus, weil es so einfacher ist. Katzen hassen Langeweile; wenn es zu Hause nichts Interessantes oder Aufregendes gibt, nimmt sie die Sache selbst in die Hand und versucht um jeden Preis, nach draußen zu gehen.
Ein weiterer häufiger Grund für den Drang einer Katze nach draußen sind Probleme mit der Katzentoilette oder Probleme bei der Sozialisierung von Katzen, die zusammenleben.
Bei Erkrankungen des Verdauungstrakts oder der Harnwege assoziiert die Katze die Katzentoilette mit Schmerzen und weigert sich, sich dort zu erleichtern – sie sucht sich dann im Freien verschiedene Orte für ihre Notdurft.
Wenn es in der Gruppe Probleme gibt, flüchtet die Katze, die am schlechtesten zurechtkommt, möglicherweise nach draußen, um der ständigen Anspannung und dem Stress zu Hause zu entfliehen.

Freigängerkatze – Gefahren
Sehen Sie, welche Gefahren auf Freigängerkatzen lauern:
- Verkehr: Leider sind schon viele Katzen unter Autoreifen gestorben. Katzen können die Entfernung von Fahrzeugen nicht immer einschätzen.
- Andere Raubtiere: Freigängerkatzen sind nicht die einzigen Raubtiere im Freien. Katzen können von Mardern, Füchsen, Krähen oder Eulen angegriffen werden.
- Andere Katzen: Katzen sind territorial, und Kämpfe zwischen Freigängern sind bei Katzen an der Tagesordnung. Streitereien verursachen Wunden und andere körperliche Schäden.
- Vergiftungen: Freigängerkatzen können durch Pflanzen, Nagetiergifte, Autoflüssigkeiten oder schmutziges Wasser vergiftet werden.
- Ansteckende Krankheiten und Parasiten: Ansteckende Krankheiten bei Katzen, die sich hinter Autos aufhalten, stellen wahrscheinlich die größte Bedrohung für Katzen dar. Eine gesunde Katze kann sich oft mit dem extrem gefährlichen FIV-Virus (Katzen-AIDS, das das Immunsystem schwächt) infizieren. Freigängerkatzen sind außerdem anfällig für äußere (Zecken) und innere (Würmer) Parasiten.
- Andere Menschen: Manche Menschen mögen keine Katzen. Wir kennen einen Fall, in dem ein „freundlicher“ Nachbar eine Katze mit einem Luftgewehr erschoss, das Tier trat, schlug, mit Chemikalien übergoss oder auf andere Weise angriff.
- Feststecken: Ein Kätzchen kann im Keller, am Zaun hängen, in einem Gartenpavillon oder ... im Nachbarhaus feststecken. Manche Menschen träumen einfach davon, ein Kätzchen zu adoptieren, unabhängig davon, ob es einen Betreuer hat oder nicht.
- Fallen: Katzen können in Fallen tappen, die für andere Tiere aufgestellt wurden.
Wie gewöhnen Sie Ihre Katze daran, nicht nach draußen zu gehen?
Langeweile darf zu Hause nicht aufkommen: Bieten Sie Ihrer Katze die gleichen Attraktionen, die sie bei Spaziergängen in der Nachbarschaft findet. Dafür gibt es einiges. Wichtig ist auch, die Katze langsam und schrittweise von den Outdoor-Aktivitäten zu entwöhnen.

So verhindern Sie, dass Ihre Katze das Haus verlässt – bewährte Strategien:
- Regale und Kratzbäume: Katzen lieben Bewegung – springen und klettern auf Bäume und erkunden verschiedene Höhen. Stellen Sie Ihrer Katze daher Regale in Ihrem Zuhause zur Verfügung, die Sie in verschiedenen Höhen aufhängen können. Wir empfehlen außerdem hohe Kratzbäume. Regale und Kratzbäume ermöglichen Ihrer Katze, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: die Umgebung von oben aufmerksam zu beobachten.
- Beobachtungspunkte: Schaffen Sie strategische Beobachtungspunkte in der Nähe von Fenstern für Ihr Kätzchen. Bringen Sie dort Regale an, stellen Sie ein Katzenbett auf und stellen Sie einen Kratzbaum auf.
- Spielbereich: Spielzeug wie Angelruten, Mäuse, Plüschtiere mit Katzenminze und interaktives Spielzeug stimulieren und befriedigen den Jagdinstinkt Ihrer Katze. Gemeinsames Spielen ist wichtig: Lassen Sie Ihren Katzenhelden eine Plüschmaus jagen und belohnen Sie ihn für seine Geschicklichkeit und Beweglichkeit. Seien Sie nicht nachsichtig; Katzen lieben Herausforderungen: Ein Leckerli an einer schwierigen Stelle zu ergattern, macht ihnen Spaß. Denken Sie daran, das Spielzeug zu wechseln – Sie wissen ja, dass Katzen sich schnell langweilen und etwas Neues brauchen. Wer will schon sein ganzes Leben lang die beste Fernsehserie schauen? Sie können auch zusammen mit Ihren Kindern coole und praktische Spielzeuge selbst basteln. Lesen Sie, wie man Katzenspielzeug selbst herstellt.
- Verstecke: Katzen brauchen, wie Menschen, Momente der Privatsphäre und Einsamkeit. Bieten Sie Ihrer Katze einen Ort, an dem sie sich nach dem Abendessen entspannen kann. Ein Bett unter dem Bett oder ein gemütlicher Platz im Schrank eignen sich gut. Ihre Katze wird Ihnen wahrscheinlich ihren Lieblingsplatz zum Entspannen zeigen.
- Balkonparadies: Ein Balkon ist ein toller Aussichtspunkt. Falls vorhanden, sichern Sie ihn mit einem Netz. Stellen Sie ein Bett an einen sicheren Ort, an dem Ihr Liebling an warmen Tagen in der Sonne liegen kann. Ein Balkon ist auch ein toller Beobachtungsplatz.
- Voliere: Richten Sie Ihrer Katze nach Möglichkeit einen eingezäunten Bereich im Garten ein. Es ist wichtig, die Struktur gut gegen Untergraben und Klettern zu sichern.
- Belohnungen: Wer liebt nicht Lob und Belohnungen? Katzen geht es genauso. Belohnen Sie Ihr Kätzchen mit Leckerlis und Streicheleinheiten, wenn es drinnen spielt und ruht.
- Kastration: Die meisten Katzen und Kätzchen haben nach der Kastration ein geringeres Bedürfnis, nach draußen zu gehen.
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So verhindern Sie, dass Ihre Katze das Haus verlässt – Schützen Sie sich vor dem Ausbüxen Ihrer Katze
Die Befriedigung der natürlichen Bedürfnisse Ihres Tigers ist das Wichtigste, damit er glücklich ist. Gleichzeitig müssen Sie Ihr Zuhause vor dem Verlassen schützen:
- Sichern Sie Fenster und Balkontüren mit Netzen.
- Bevor Sie die Wohnungstür öffnen, prüfen Sie, wo Ihre Katze ist. Wenn sie Ihnen auflauert, scheuchen Sie sie vorsichtig an einen anderen Platz oder schütten Sie ihr Lieblingsfutter in den Napf, um sie vom Weggehen abzuhalten.
- Bitten Sie alle im Haushalt, beim Öffnen von Türen und Fenstern vorsichtig zu sein.
- Kompromiss – Gehen Sie mit Ihrer Katze spazieren
- Sie haben bestimmt schon einmal einen Katzenbesitzer gesehen, der mit seinem Haustier spazieren geht. Sie können mit Ihrer Katze einen Kompromiss schließen. Es ist wichtig, Ihr Haustier mit einem Katzengeschirr und einer Leine zu sichern, damit es seine Umgebung erkunden kann.

So verhindern Sie, dass Ihre Katze nach draußen geht – was Sie NICHT tun sollten
Das Abgewöhnen Ihrer Katze vom Draußensein ist ein heikler und langwieriger Prozess. Sie können nichts erzwingen. Auf jeden Fall:
- Bestrafen Sie Ihre Katze nicht für den Rauswurf: Ihre Frustration ändert nichts, sondern verschlimmert die Situation sogar. Katzen, die früher gerne rausgingen, verstehen oft nicht, warum ihnen das jetzt verboten ist und warum ihr Besitzer wütend auf sie ist.
- Isolieren Sie Ihre Katze nicht: Dieses Verhalten führt zu Verhaltensproblemen und verursacht Leid für das unschuldige Tier, das nur seine natürlichen Bedürfnisse befriedigen möchte.
So verhindern Sie, dass Ihre Katze nach draußen geht – Hilfe vom Spezialisten
Wenn Sie Ihrem Haustier den Prozess erleichtern möchten, Ihre Katze sich aber sträubt, empfehlen wir Ihnen, einen Verhaltenstherapeuten zu konsultieren. Es gibt auch Katzen, die ohne Reue zu Hause bleiben.
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Dominika Tarnacka
Fotos: Canva.com