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Gabapentin - ein bahnbrechendes Medikament in der Veterinärmedizin?

Es wird seit langem mit guten Ergebnissen in der Humanmedizin eingesetzt, gewinnt aber zunehmend auch in der Tierarztpraxis und bei der Pflege kranker Tiere – Hunde, Katzen und sogar Pferde – an Bedeutung. Was ist Gabapentin und ist es für Tiere völlig unbedenklich? Wir stellen ein Medikament vor, das unter Aufsicht eines spezialisierten Tierarztes vielen Tieren auch im Alltag helfen kann.

 

Was ist Gabapentin?

Gabapentin gehört zur pharmakotherapeutischen Gruppe der Antikonvulsiva und Analgetika. Gabapentin ist ein synthetisches Äquivalent von GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einem hemmenden Neurotransmitter, der durch die Blockierung kalziumabhängiger Kanäle in Neuronen wirkt.

 

 

Gabapentin – Anwendung bei Tieren

Gabapentin reduziert die Aktivität von Neuronen, die an Anfällen und Schmerzen beteiligt sind. Gleichzeitig hat es keine Wirkung auf normale Neuronen. Beim Menschen wird es bei chronischen Schmerzen, neuropathischen Schmerzen und zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt, bei denen nichtsteroidale Antirheumatika und Opioide versagen. Es wirkt außerdem sedierend und beruhigend. Bei Tieren wird Gabapentin, anders als bei der Behandlung von Menschen, selten als Einzelmedikament gegen Epilepsie bei Hunden oder Katzen eingesetzt. Bei Tieren ist es nur in Kombination mit einem anderen geeigneten Medikament wirksam.

 

Gabapentin für Hunde und Katzen

Gabapentin wird als Arzneimittel verwendet:

    • Beruhigungsmittel
    • Angstlösend
    • Krampflösend
    • Zur Unterstützung bei der Behandlung von Aggression und zwanghaftem Verhalten
    • Zur Unterstützung bei der Behandlung von Depressionen
    • Bei Pferden – zur Behandlung von Hufrehe

Derzeit gibt es keine Studien, die die Fähigkeit von Gabapentin zur Linderung chronischer oder akuter Schmerzen oder zur Analgesie bei Hunden und Katzen belegen, sondern nur seine Wirkung auf neuropathische Schmerzen. Es gibt jedoch Studien, die eindeutig auf die fehlende Wirkung bei der Linderung postoperativer Schmerzen bei Hunden und Katzen hinweisen.

 

Bei Katzen wird Gabapentin am häufigsten als Beruhigungsmittel verwendet:

  • vor dem Besuch beim Tierarzt
  • vor einer langen Reise
  • vor Untersuchungen, z.B. Ultraschall, Blasenpunktion
  • vor stressigen Ereignissen, z.B. vor Silvester

Gabapentin reduziert die Aggressivität und Hyperaktivität des Tieres, allerdings ganzheitlich: Es reduziert die Reizwahrnehmung. Andere Medikamente verlangsamen das Tier und betäuben es körperlich, bleiben aber geistig wach. Die Gabe von Gabapentin an aggressive Hunde oder Katzen ermöglicht ihnen die Zusammenarbeit mit Tierkliniken.

 

 

Gabapentin-Verabreichung

Gabapentin wird oral eingenommen. Es ist als Filmtabletten mit 600 mg oder 800 mg sowie als Harttabletten mit 100, 300 oder 400 mg Wirkstoff erhältlich. Auch eine orale Lösung ist erhältlich, die in Polen jedoch nicht sehr verbreitet ist.

Dieses Medikament ist nach vorheriger tierärztlicher Beratung für ein bestimmtes Tier und nach Rücksprache mit dem Patienten immer auf Rezept in Apotheken oder Tierarztpraxen erhältlich. Das Medikament wird nicht an Dritte abgegeben. Die genaue Dosierung wird vom Tierarzt anhand der Untersuchungsergebnisse des Tieres und der Art der Stresssituation festgelegt. Normalerweise wird empfohlen, die Tablette im Ganzen zu verabreichen. In einigen Fällen wird das Pulver aus der Kapsel jedoch in Wasser oder Soße aufgelöst und in das Maul des Tieres gespritzt. Gabapentinpulver ist jedoch bitter, und wenn es in dieser Form verabreicht wird, kann das Tier Speichelfluss haben und anschließend eine Abneigung gegen das Medikament entwickeln.

Die Halbwertszeit von Gabapentin beträgt bei Hunden etwa 3–4 Stunden, bei Katzen etwa 3 Stunden, bei Pferden variiert dieser Zeitraum stark (7–15 Stunden), weshalb der Einsatz dieses Medikaments in der Behandlung von Pferden noch nicht üblich ist.

 

Gabapentin-Dosierung

Die üblichen Dosen sind:

Bei Hunden:

  • Antikonvulsive Wirkung: 10–20 mg/kg alle 8 Stunden
  • Neuropathische Schmerzen: 5–15 mg/kg alle 12 Stunden
  • Verhaltenstherapie: 5–30 mg/kg bis zu dreimal täglich
  • Vor einer Stresssituation: 30–60 mg/kg ca. 2 Stunden vor deren Auftreten

Bei Katzen:

  • Antikonvulsive Wirkung: 5–10 mg/kg alle 12 Stunden
  • Neuropathische Schmerzen: 5–10 mg/kg alle 12 Stunden
  • Vor einer Stresssituation: 20–30 mg/kg ca. 2–3 Stunden vor deren Auftreten

Bei Pferden:

  • Antikonvulsive Wirkung: 2,5 mg/kg alle 12 Stunden
  • Bei Hufentzündung: 2,5 mg/kg, je nach Krankheitsverlauf, alle 8 Stunden, alle 12 Stunden, alle 24 Stunden

 

 

Kontraindikationen für die Anwendung von Gabapentin

Gabapentin wird über die Nieren verstoffwechselt, und bei Hunden werden etwa 30 % seiner Metaboliten auch über die Leber verstoffwechselt. Dies bedeutet, dass Nierenerkrankungen bei Katzen eine Kontraindikation für die Anwendung darstellen können, während bei Hunden sowohl Nieren- als auch Lebererkrankungen eine Kontraindikation darstellen können. Auch Lebermedikamente und Medikamente, die die Magensäure neutralisieren, können bei Tieren kontraindiziert sein, da sie die Aufnahme und Wirksamkeit von Gabapentin verringern.

Unabhängig davon, welche Medikamente Ihr Hund oder Ihre Katze einnimmt, informieren Sie Ihren Tierarzt über jedes einzelne Medikament, auch über pflanzliche Präparate. Jede der verabreichten Substanzen kann die Wirkung von Gabapentin potenziell beeinflussen und der behandelnde Tierarzt muss sich ein vollständiges Bild von der Situation machen, um das Medikament richtig verabreichen zu können.

 

Gabapentin - Nebenwirkungen und unerwünschte Reaktionen

Die wichtigsten Nebenwirkungen von Gabapentin sind Sedierung und Ataxie. Darüber hinaus wurden bei der Verabreichung hoher Dosen an Tiere folgende Symptome beobachtet:
    • Appetitlosigkeit
    • Erbrechen
    • Durchfall
    • ungeschickter Gang
    • taumeln

Bevor Sie einem Hund oder einer Katze Gabapentin zum ersten Mal verabreichen, konsultieren Sie Ihren Tierarzt. Jedes ungewöhnliche Verhalten sollte gemeldet werden. Wenn die oben genannten Symptome innerhalb von ein bis zwei Stunden anhalten, sollte das Tier in eine Tierklinik gebracht werden.




Die Texte im Blog stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt.



Karolina Łuszczyk

Fotos: Canva.com

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