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Wie sieht das Pferd den Menschen?

Die Augen sind eines der wichtigsten Sinnesorgane. Sie ermöglichen das rechtzeitige Erkennen eines Raubtiers sowie das Auffinden von Nahrung und Unterschlupf. Dank ihrer Lage an den Seiten des Kopfes kann das Pferd über unwegsames Gelände laufen, ohne mit anderen Herdenmitgliedern in Berührung zu kommen. Das große Auge ermöglicht es dem Pferd, die kleinste Bewegung wahrzunehmen, was die Flucht vor Gefahren erleichtert, aber an windigen Tagen auch zu Irritationen führt. Wie ist das Auge des Pferdes aufgebaut? Was für ein Sichtfeld hat das Pferd? Wie sehen Pferde Farben? Können sie im Dunkeln gut sehen? In diesem Artikel erfahren wir das Wichtigste über das Sehvermögen dieser majestätischen Tiere, darunter auch die häufigsten angeborenen Augenkrankheiten.

 

Ein braunes Pferd mit braunen Augen.

 

Aufbau des Pferdeauges

Zu den Bestandteilen des Pferdeauges gehören der Augapfel, der Sehnerv, die Augenlider, die Bindehaut, die Hornhaut, die Tränendrüse und die Ziliarmuskeln.

Die Wand des Augapfels besteht aus drei Schichten: der äußeren (faserigen), der mittleren (choroidalen) und der inneren (retinalen) Schicht. Die äußere Membran enthält die durchsichtige Hornhaut, durch die man die Iris und die Pupille sehen kann. Die Funktion der Hornhaut besteht darin, das Sonnenlicht zu bündeln. Sie schützt auch den Inhalt des Augapfels und ist mit Blutgefäßen durchzogen. Die Aderhaut enthält die Ligamente, die die Linse halten. Die Linse hat die Aufgabe, das Licht auf die Netzhaut zu bündeln. Die Netzhaut wiederum ermöglicht mit ihren Sehrezeptoren das Sehen.

Das Auge wird durch drei Augenlider geschützt: das obere Augenlid, das untere Augenlid und das dritte Augenlid, das sich im medialen Winkel befindet. Das dritte Augenlid wird von der Bindehaut bedeckt.

 

Das Sichtfeld des Pferdes

Da sich die Augen des Pferdes an den Seiten des Kopfes befinden, hat es keine vollständige Sicht auf das Feld vor und hinter ihm. Im Sichtbereich befindet sich ein blinder Fleck: vor den Vorderbeinen und hinter dem Schweif. Das Bild ist flach und unscharf. Von der Seite sieht das Pferd am besten. Manche Menschen fragen sich, ob das Pferd seinen Reiter sehen kann. Dies ist anatomisch unmöglich, da sich der Reiter im toten Winkel befindet.

Sieht das Pferd Farben?

Das Farbensehen ist unter Wissenschaftlern ein umstrittenes Thema - wir sind nicht sicher, wie Pferde Farben sehen. Pferde sehen am besten die Farben, die ihr Futter hat - von grün bis gelb-orange. Dagegen können sie dunkelrote und dunkelblaue Farben am schlechtesten unterscheiden.

Das Sehen bei Nacht für das Pferd

Pferde können in der Dunkelheit gut sehen, etwa doppelt so gut wie Menschen. Ihre Augen können auch starkem Licht standhalten, so dass sie nicht vom Sonnenlicht geblendet werden. Allerdings passt sich das Auge des Pferdes viel schlechter als das menschliche Auge an Veränderungen der Lichtverhältnisse an - es braucht mehr Zeit, um sich anzupassen.

 

Blauäugiges Pferd.

 

Augenkrankheiten und angeborene Defekte bei Pferden

Die häufigsten angeborenen Defekte an den Augen des Pferdes sind:

  • Entropium
  • Unentwickelte Tränenwege
  • Mikrophthalmie,
  • Augendermoid,
  • persistierende Pupillenmembran,
  • Katarakt,
  • Glaukom



Entropium ist eine Vorwölbung der Augenlider in Richtung des Augapfels. Es betrifft in der Regel die unteren Augenlider und tritt meist beidseitig auf. Bei jungen Tieren ist es ratsam, vorübergehend Abwicklungsnähte anzubringen, da sich das Entropium zurückbilden kann. Sollte dies nicht der Fall sein, wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen.

Unentwickelte Tränenwege machen sich in der Regel bei Fohlen im Alter von mehreren Wochen bemerkbar, wenn das erste Symptom auftritt - Tränenaustritt aus dem Tränensack der Bindehaut. In diesem Fall ist eine chirurgische Behandlung erforderlich.

Mikrophthalmie ist das Ergebnis eines unvollständigen Verschlusses der Augenspalte. Sie geht häufig mit anderen Defekten einher, wie z. B. angeborenem Katarakt oder Netzhautdysplasie. Die Behandlung hängt von der Form des Unterauges ab, die bei dem jeweiligen Pferd vorliegt.

Augendermoid sind Hautansammlungen an einer abnormalen Stelle, meist um das Hornhautstroma herum. Der geeignete Eingriff ist eine oberflächliche Keratektomie.

Eine persistierende Pupillarmembran bei Pferden zeigt sich häufig in einer Iris-Augenform, die das korrekte Sehen des Pferdes nicht beeinträchtigt.

Der kongenitale Katarakt ist der häufigste angeborene Defekt bei Pferden. Er tritt oft zusammen mit Mikrophthalmie, Netzhautdysplasie oder dem Fehlen der Iris auf. Katarakte sind anormale Trübungen im Bereich der Linse. Der vollständige Verlust des Sehvermögens tritt über einen Zeitraum von Tagen bis zu mehreren Monaten auf. Eine chirurgische Entfernung des Grauen Stars ist bei Fohlen bis zu einem Alter von 6-8 Monaten möglich.

Als angeborenes Glaukom wird eine Anomalie bezeichnet, bei der der Druck im Inneren des Augapfels so stark ansteigt, dass es zu einer Funktionsstörung des Augapfels kommt. Das Symptom in Form einer verminderten Transparenz der Hornhaut zeigt sich einige Tage nach der Geburt des Fohlens. Die Behandlung besteht in der Verabreichung von Medikamenten zur Senkung des Augeninnendrucks. Wenn diese nicht wirksam sind, sollte eine Operation zur Entfernung der Ziliarkörperzellen durchgeführt werden.

 

Um das Verhalten von Pferden zu verstehen, muss man wissen, wie sie die Welt wahrnehmen. Die Art und Weise, wie sie wahrgenommen wird, wird unter anderem durch die spezifischen Eigenschaften der Augen des Pferdes bestimmt. Daher ist die Kenntnis der Anatomie und der Funktion der Augen sehr wichtig - sie ermöglicht es Ihnen, einige Verhaltensweisen Ihres Pferdes richtig zu interpretieren und Ihnen beizubringen, wie Sie mit ihm umgehen können.

 

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Lida Pieczulis

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